Re: [Tenshi] Accidents and Media in Swiss Valley
Here is another articel regarding to forbid BASE-jumping in the valley which they discuss within the local community. May someone please translate it into English or summarize it for our colleagues abroad. Bernhard
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Source: http://www.espace.ch/artikel_203130.html
BASEJUMPING IM LAUTERBRUNNENTAL
Gemeinderat prüft ein Sprungverbot
Beim Basejumping im Lauterbrunnental sind über Ostern erneut zwei Männer tödlich verunglückt. Das beschäftigt nicht nur die Bevölkerung. Der Gemeinderat will Klarheit, ob das Springen verboten werden kann.
Oberland
Gemeindepräsident Jost Brunner brachte das Thema «Basejumpen» an der Gemeinderatssitzung vom Osterdienstag aufs Tapet: «Weil es die Leute im Tal irgendwie beschäftigt und obschon wir gegenüber einem Verbot sozusagen machtlos dastehen.» Nach den beiden Todesfällen über die Ostertage habe der Gemeinderat beschlossen, das Bundesamt für Justiz brieflich anzufragen, ob überhaupt Möglichkeiten bestehen, das Basejumping im Lauterbrunnental zu verbieten.
Jost Brunner weist auf die positive Reaktion der Swiss Base Association (SBA) hin: Der Gemeinderat habe die SBA vor einiger Zeit auf das besondere Gebiet Staubbach – das Lauterbrunner Wahrzeichen – aufmerksam gemacht. Seither würden an der Staubbachfluh nur noch vereinzelt Basejumper beobachtet.
Jost Brunner weiss um die verschiedenen Meinungen im Tal: «Es ist unangenehm, wenn Todesfälle passieren. Es ist festzuhalten, dass sie auch in der Eigernordwand oder am Matterhorn leider nicht verhindert werden können.» Auch Verbote für andere Risikosportarten seien kaum durchsetzbar, glaubt Brunner.
«Nicht das grosse Geld»
Ursula Feuz, Präsidentin von Lauterbrunnen Tourismus, tritt nicht für ein Verbot des Basejumpens im Lauterbrunnental ein: «Haben die Springer Freude daran, sollen sie es tun – aber auf eigene Verantwortung.» Würde dieser Extremsport im Tal verboten, würde er andernorts ausgeführt. «Und wer wollte kontrollieren», fragt sich Ursula Feuz.
Die Basejumper brächten nicht das grosse Geld ins Tal, glaubt Ursula Feuz. Sie kämen und gingen. Sie ist sich bewusst, dass das Basejumpen für Bewohner im Zielgebiet unangenehm ist. Sie glaubt, Wind und Felswände im Lauterbrunnental würden von Anfängern etwa unterschätzt. «Man muss auch umkehren können, wenn ungünstige Verhältnisse es erfordern», mahnt Feuz.
Eine Zumutung
Ruedi Gertsch, wohnhaft beim Staubbach in Lauterbrunnen, machte seinem Unmut über das Basejumpen schon an der Gemeindeversammlung vom 16. Juni 2003 Luft: «Mit dem ‹Adrenalin-Hobby› und zunehmendem Nachtlärm wird uns viel zugemutet.» Der Lokführer intervenierte vor allem wegen seiner eigenen Familie und der Familie seines Bruders. Rettungsaktionen führten jeweils über ihr Land und zogen 30 bis 40 Gaffer an. «Vier schulpflichtige Kinder wurden Zeugen eines Todessturzes – ein Schock selbst für Erwachsene», gibt Ruedi Gertsch rückblickend zur damals bereits rund zehnjährigen Szene zu bedenken. «Als der Staubbach beleuchtet wurde, sprangen Basejumper auch nachts», fügt Gertsch bei.
«Verbot wäre schlimm»
Seine Frau Brigid suchte via Internet und E-Mail Kontakt zu Basejumpern. «Drei Springer vereinbarten sogar ein Treffen mit uns», erzählt Brigid Gertsch. Aber zwei seien vor dem abgemachten Termin in den Tod gesprungen, und der dritte habe Angst vor ihrem Hund gehabt – nicht aber vor dem Fluhspringen … Ein Robert Hinden mit unbekannter Herkunft entschuldigte sich im Namen aller Basejumper schriftlich bei Familie Gertsch beim Staubbach. Er könne Ruedi und Brigid gut verstehen. Es sei aber unfair, alle Basejumper in den gleichen Topf zu werfen. Doch schwarze Schafe gebe es auch. «Aber noch schlimmer wäre, darunter leiden zu müssen – wenn Basejumpen in der Schweiz verboten würde», schrieb Hinden.
Brigid und Ruedi Gertsch stellen Fortschritte fest. Beim Staubbach werde nur noch selten gesprungen. Wohl eine interne Abmachung der Basejumper, glauben Gertschs. «Heute stören uns die Basejumper nicht mehr, wenn sie ausserhalb bewohnter Gebiete ‹normal› und nur tagsüber springen», sagt Ruedi Gertsch. Aber die Häufigkeit der Unfälle sei zu gross, ergänzt er.
Auch im Winter
Kaspar Gertsch, Forstarbeiter aus Mürren, kann sich den Wechsel zum Startplatz Buchenfluh weiter taleinwärts an der Mürrenfluh gut erklären: «Der Weg zum Startplatz Staubbach ist oft vereist.» Jedermann wisse, dass die Basejumper jahraus, jahrein vom Restaurant Winteregg loszögen. Die Distanz in der Luftlinie bis zur «Nase» Buchenfluh misst rund 700 Meter. «Sie sagen es einander weiter, den Sommerweg bis zur alten Säge zu benützen», meint Kaspar Gertsch. Von dort bestehe sozusagen ein «Wägli» durch den unwegsamen und teils steilen Wald – auch im Winter.
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Der Begriff Basejumping umfasst das Springen mit einem Fallschirm von
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